Memento Salzgries 16
Im Haus Salzgries 16 befanden sich sogenannte „Sammelwohnungen“.
Am 10. Mai 1939 trat die „Verordnung zur Einführung des Gesetzes über Mietverhältnisse mit Juden in der Ostmark“ in Kraft, die es „arischen“ EigentümerInnen erlaubte, jüdische MieterInnen fristlos zu kündigen. Das Wiener „Wohnungsamt“ förderte diese Maßnahme aktiv und begann Jüdinnen und Juden in Häuser und Wohnungen, die sich in jüdischem Eigentum befanden oder in denen bereits Jüdinnen und Juden wohnten, umzusiedeln. Durch diese massenhaften Zwangsumsiedlungen in meist schlechtere und kleinere Quartiere entstanden sogenannte „Judenhäuser“ mit „Judenwohnungen“. Diese waren in den Bezirken Innere Stadt, Leopoldstadt und Alsergrund besonders häufig, wodurch es hier zu einer Konzentration der jüdischen Bevölkerung vor ihrer Deportation kam.
Durch die Massendeportationen entstand in diesen „Judenhäusern“ ab 1941 eine hohe Fluktuation von jüdischen BewohnerInnen, weshalb einzelne Adressen oftmals vielen Jüdinnen und Juden als letzter Wohnort dienten – daher die Bezeichnung „Sammelwohnungen“.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes, öffnet neues Fenster (DÖW)
Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung hat zur Geschichte des Hauses Salzgries 16 eine Broschüre herausgegeben.