Das Unbehagen in der Demokratie - SoSe 2022 - Zweiter Teil
Leitung: Fritz Lackinger, Johann Schülein und Christian Schüller
Die COVID-19-Pandemie triggerte und triggert zahlreiche Erklärungsmuster, deren Faktengehalt dürftig und deren phantasmatischer Gehalt überquellend zu sein scheinen. Andererseits erwiesen sich auch die offiziellen Erklärungen der Politik und selbst der Wissenschaft keineswegs immer als treffsicher. Wo beginnen in diesem Zusammenhang einzelne Falschinformationen und problematische Erklärungen zu Verschwörungsnarrativen zu werden? Welche Kritik an den Entwicklungen ist rational vertretbar und welche ist irrational? Dieselben Fragen lassen sich auch über den Rolle von Donald Trump, über den Krieg in der Ukraine oder über verschiedene aktuelle Thesen zu sogenannten Neuen Weltordnung stellen?
Im zweiten Seminar des Sommersemesters, am 10./11. Juni, wollen wir uns der Frage widmen, ob und wie sich Verschwörungserzählungen von Fake News, Ideologien und einfachen Theorien abgrenzen lassen, vor allem aber, welche psychodynamischen Kräfte beim Glauben an globale Geheimabsprachen und Weltherrschaftsfantasien eine Rolle spielen. Handelt es sich beim Festhalten an abstrus anmutenden Erklärungsmustern um eine Revolte gegen ein Unterwerfung forderndes inneres Objekt – repräsentiert durch die liberalen Eliten und die wissenschaftliche Community? Oder folgen die Verschwörungserzählungen selbst den Imperativen des unhinterfragbaren Über-Ichs, indem sie sich jedem rationalen Erkenntnisstreben entgegenstellen? Welche Art psychischer Abwehr steht dahinter, wenn Zerrbilder der Wirklichkeit in sozialen Medien millionenfach geteilt und damit ins Groteske vergrößert werden?
Die Teilnahme am ersten Seminarblock ist nicht Voraussetzung für die Anmeldung – ein Neu-Einstieg ist problemlos möglich.
Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.