Publikationen

Seit Ihrer Gründung steht die Wiener Psychoanalytische Akademie auch für Publikationen, die als maßgebliche Standortbestimmung zu aktuellen Entwicklungen der Psychoanalyse gelten.
Bestes Beispiel hierfür sind die Sammelbände der Sigmund-Freud-Vorlesungen.

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Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie: Ein Lehrbuch

Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie: Ein Lehrbuch

Dieses Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über die Inhalte der Ausbildung in psychoanalytisch orientierter Psychotherapie (POP). Die Lehrenden legen hier in kompakter Form die Inhalte der entsprechenden Wissensgebiete dar. Basiswissen über Psychoanalyse und Psychotherapie, die Technik der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie und ihre Anwendungsformen werden mithilfe von vielen Fallbeispielen systematisch vorgestellt. Auch psychotherapeutisches Arbeiten mit Kindern und Eltern, Pharmakologie, legistische und ethische Fragestellungen werden behandelt. Die Schlüsselbegriffe jedes einzelnen Artikels werden im Anhang nochmals verständlich erklärt. Das Lehrbuch versammelt die reiche klinische und theoretische Erfahrung der Autorinnen und Autoren, die langjährig in der psychoanalytischen Ausbildung tätig sind.


2023 - Wahnsinn! Zur Psychoanalyse der Psychosen

Der Titel ist in unserem Buchshop ausverkauft!

Die Beiträge geben einen Überblick über den Stand der psychoanalytischen Auseinandersetzung mit psychotischen Störungen aus theoretischer und klinischer Perspektive. Aufbauend auf den Freud’schen Grundlagen werden von den Autor*innen vor allem britische (Klein, Rosenfeld, Segal, Bion) und französische (Lacan, Green, Kristeva, Aulagnier) Ansätze zum Verständnis der Psychosen fruchtbar gemacht. Nicht zuletzt widmen sich mehrere Beiträge dem komplexen Verhältnis von Psychose und künstlerischem Schaffensprozess.

2023 - Wahnsinn! Zur Psychoanalyse der Psychosen

2022 - Der Nabel des Traums - träumen - denken - phantasieren

2022 - Der Nabel des Traums - träumen - denken - phantasieren

Der Titel ist in unserem Buchshop ausverkauft. Sie können den Band aber direkt beim Verlag Brandes & Apsel bestellen.

In der Traumdeutung prägte Freud das Bild vom »Nabel des Traums« als jene Stelle, wo der Traum dem Unerkannten aufsitzt. Genau an dieser Stelle, wo das Bekannte das Unbekannte berührt, wollen die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2022 die Frage nach dem Traum und dem Träumen wiederaufnehmen und einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der psycho­analytischen Traumforschung geben.
Die Freud’sche Traumlehre erwies sich auch als fruchtbarer Boden für den Dialog zwischen Psychoanalyse und Kunst und Literatur. So verwendete bereits Freud selbst seine Methode zur Deutung von Träumen in literarischen Werken wie Jensens Gradiva, und umgekehrt zeigten sich zahlreiche Künstler*innen wie beispielsweise die Surrealist*innen in ihrer schöpferischen Tätigkeit von der Freud’schen Theorie inspiriert. Über die primär visuelle Dimension der Träume und die spezifische Erlebnisform des Träumens ergeben sich schließlich signifikante Ähnlichkeiten mit dem Film und der Erfahrung im Kino.


2021 - Fuck you! - Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt

Die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2021 erkunden, wie Aggression, Zerstörung und Gewalt aus psychoanalytischer Sicht zu verstehen sind. Dabei werden Fragen der metapsychologischen Verortung ebenso gestellt wie Fragen danach, welche Rolle die Aggression in der individuellen Entwicklung, in der therapeutischen Klinik, in Kunst, Kultur und Gesellschaft spielt.

Äußerungen von Aggression sind jene Phänomene, die uns sowohl individuell als auch in Staat und Gesellschaft am meisten zu schaffen machen. Als Gewalt laut und schreckenerregend, dominieren sie, wo sie vorfallen, augenblicklich den Diskurs – nur um als­Destruktivität, weit weniger auffällig und zu Strukturen in Beziehungen und Institutionen geronnen, das Geschehen zu bestimmen. Am Umgang mit ihnen zu scheitern, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

2021 - Fuck you! - Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt

2020 - Me, myself and I - psychoanalytische Perspektiven zum Narzissmus

2020 - Me, myself and I - psychoanalytische Perspektiven zum Narzissmus

»Narzissmus« ist ohne Zweifel einer der zentralen Begriffe der Gegenwart. Wie kaum ein anderer psychoanalytischer Begriff hat der Narzissmus Eingang in andere wissenschaftliche Diskurse und in die Alltagssprache gefunden. Doch führt die Popularisierung nicht selten zu einem Verlust an begrifflicher Tiefenschärfe. So betonen einige Autoren die destruktiven Seiten des Narzissmus, während andere auf dessen libidinösen Kern fokussieren. Die Frage nach dem primären Narzissmus wird im Lichte der modernen Säuglingsforschung kontrovers diskutiert. Wie ist es ferner um das Verhältnis von Narzissmus und Geschlechtlichkeit bestellt? Schließlich stellt sich die Frage nach der Fruchtbarkeit des Begriffs im außerklinischen Kontext für die Analyse gesellschaftlicher Prozesse.


2019 - Psychoanalyse - nicht ohne meinen Körper

Der Körper ist ein Ort der Manifestation von Lust wie von Schmerz. Und er ist ein soziales Organ. Im Ausgang von der infantilen Sexualität haben sich Zonen von Lust und Unlust auf dem Körper gebildet.
Schon früh fungiert er als narzisstischer Bezugspunkt. Seine phantasmatische Anatomie betrifft das Geschlecht eines Subjekts und dessen sexuelle Präferenzen.

Für die Psychoanalyse ist der Körper nicht mehr und nicht weniger als eine nicht selten symptomtragende Facette des psychischen Apparats, die in enger Weise mit dem Ich verbunden ist. Von anderen wissenschaftlichen und künstlerischen Zugängen zum Körper kann die Psychoanalyse Neues, Spannendes, auch Kontroverses erfahren.

Daher wird der Körper in diesem Band aus klinischen, metapsychologischen, philosophischen und kulturtheoretischen Perspektiven untersucht.

2019 - Psychoanalyse - nicht ohne meinen Körper

2018 - Mutter, Vater und andere Genealogien

2018 - Mutter, Vater und andere Genealogien

Leben wir in Zeiten einer weit reichenden Krise der Familie und sozialer Institutionen oder sind wir hauptsächlich ZeugInnen eines Wandels?

Einkindfamilien, AlleinerzieherInnen, Patchworkfamilien, gewollt kinderlose Paare, gleichgeschlechtliche Eltern und assistierte Formen der Reproduktion sind zunehmend häufiger, gelten allesamt nicht mehr als ungewöhnlich, sondern vielmehr als normal.
Manche meinen, die Verankerung des Subjekts in familialen Genealogien unterliege gegenwärtig einer nachhaltigen Veränderung.
Auch der soziodemographische Wandel deutet in diese Richtung. Freud (1909) weist allerdings darauf hin, wie sehr sich die psychische Repräsentation der Elternfiguren von den Eltern in der Realität unterscheidet und dass vor allem phantasievoll auf die biologische Herkunftsgeschichte Bezug genommen wird.

Die konkreten Eltern sind etwas anderes als die inneren Objekte, die als Mutter- und Vaterimago den Wünschen oder Befürchtungen des Kindes Ausdruck verleihen.
Die mit Freuds Überlegung benannte Spannung zwischen der sozialen Situation und den psychischen Bearbeitungen betrifft nicht nur familiäre, sondern darüber hinaus weitere institutionelle Strukturen, in denen sich die/der Einzelne heute vorfindet.


2017 - Alte und neue Identitäten

Wie heiße ich? Wer bin ich? Bin ich noch dieselbe wie gestern?

Alle drei Fragen beziehen sich auf die Identität. Aber während die ersten beiden Fragen vergleichsweise einfach zu beantworten sind, lässt die dritte ein Zögern aufkommen, worin sich etwas von der Rätselhaftigkeit der Identität zeigt. Psychoanalytisch sind Notwendigkeit wie Bedrohung der Identität vielfältig untersucht. Identität wurde als unverzichtbarer Aspekt des Ichs ebenso wie als ein narzisstisches Gebilde beschrieben, das vor allem der Täuschung dient.

Es ist unbestritten, dass soziale Anpassungsleistungen des Individuums mit dem Wunsch nach Unverwechselbarkeit und Wiedererkennbarkeit Hand in Hand gehen. Aktuell verknüpft die Frage nach der Identität mehrere Themenfelder, darunter Migrations- und Genderdiskurse. Flüchtlinge machen besonders auf den prekären Status von nationalen und kulturellen Identitäten aufmerksam. Dabei zeigt sich, dass Räume und Körper in Bezug auf die Frage der Identität mit­einan­der verflochten sind.

Die Sigmund Freud Vorlesungen 2017 sehen sich die Fragestellungen aus psychoanalytischer Sicht näher an.

2017 - Alte und neue Identitäten

2016 - Fremd. Im eigenen Haus

2016 - Fremd. Im eigenen Haus

Was kann Psychoanalyse, die mit Ödipus das Schicksal eines Fremden zum Paradigma ihres Subjektivitätsverständnisses gemacht hat, zu aktuellen Diskursen über das Fremde beitragen?

Die politischen Entwicklungen der letzten Jahre haben Fremde räumlich näher rücken lassen.

Menschen auf der Flucht vor Krieg und unerträglichen Lebensbedingungen beflügeln Phantasien und mobilisieren libidinöse Kräfte. Erfahrungen wie das Fremdeln, das Fremdgehen, das Fremdschämen oder die Entfremdung machen auf die psychische Vielschichtigkeit der Frage nach dem Fremden aufmerksam.

Vielleicht wird klarer, dass das Reden vom Notstand vor allem dazu dient, die Not anderer fernzuhalten, weil sie an die Angst vor der eigenen Not erinnern könnte.

Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien


2015 - Lust. Verschlingen. Alles

Das Orale taucht in theoretischen Konzepten der Psychoanalyse als Dynamik von Beißen, Ver­schlingen und Verschlungenwerden ebenso auf wie in Bildern des zerstückelten Körpers.

Mit diesen Themen befassten sich die Sig­mund-­Freud-Vorlesungen 2015 und befasst sich dieser Band.

Inkorporation und Introjektion spielen auch bei Identifizierungs- und Trauerprozessen eine Rolle. Die orale Einverleibung und das Aus­spucken als Möglichkeit der Unterscheidung von innen und außen stellen darüber hinaus grundlegende Mechanismen der Urteilsbildung dar.

Freud war der Erste, der mit diesen funda­men­talen Einsichten die Bedeutung des oralen Modus erkannte. Karl Abrahams Entdeckung kannibalistischer Triebregungen, Melanie Kleins Er­kenntnisse zum Neid als Ausdruck oraler Aggression, orale Fixierung und orale Erotik sind weitere Stichworte und Themen dieses Buches.

2015 - Lust. Verschlingen. Alles

2014 - Vom Unbewussten III-IV

2014 - Vom Unbewussten III-IV

Das Unbewusste ist in der Psychoanalyse ein ebenso zentraler wie schillernder Begriff. Freuds umfassende Beschreibung bildete einen breiten Referenzrahmen für die weitere klinische wie kulturtheoretische Ausarbeitung durch nachfolgende AutorInnen. So liegt heute ein vielgestaltiges Konzept vor, das sich gleichermaßen für das Verständnis von klinischen Symptomen wie von kulturellen und gesellschaftlichen Bildungen bewährt.

Die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2014 waren diesem Kernkonzept der Psychoanalyse ein weiteres Jahr auf der Spur - diesmal mit Blick zum einen auf das Unbewusste im Symptom und zum anderen auf Ausdrucksweisen des Unbewussten in Kultur und Gesellschaft. Wie bei den vergangenen Vorlesungen stellten TheoretikerInnen und PraktikerInnen ihre Überlegungen zu Fragen der Klinik, der Metapsychologie und der Kulturtheorie zur Diskussion. In den Vorstellungen über das Unbewusste, auf die dabei Bezug genommen wurde, waren vor allem (post-)kleinianische und strukturalpsychoanalytische AutorInnen vertreten.


2013 - Vom Unbewussten I-Il

Das Unbewusste ist ein weites Land.

Sigmund Freud machte das Unbewusste zu einem zentralen Gegenstand seiner Forschung; postulierte er anfangs »unbewusst« als eine Qualität psychischer Vorgänge, konzipierte er später »Das Unbewusste« als System und erkannte dessen Einfluss auf die Traumbildung, die Psychopathologie des Alltagslebens, die Funktionsweise des Witzes und die Symptombildung.

Diese Erkenntnis erlaubte ihm schließlich darüber hinaus, Wesentliches zum Verständnis von Kultur, Religion und Massenphänomenen zu entdecken.

Die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2013 nehmen den Traum, die Kreativität, den Witz und den Film zum Ausgangspunkt einer ersten Annäherung an das Unbewusste. Manifestationsformen des Unbewussten in der klinischen Arbeit werden ebenso untersucht wie seine Konzeptualisierung in aktuellen psychoanalytischen Diskursen.

»Die Berechtigung, ein unbewußtes Seelisches anzunehmen und mit dieser Annahme wissenschaftlich zu arbeiten, wird uns von vielen Seiten bestritten. Wir können dagegen anführen, daß die Annahme des Unbewußten notwendig und legitim ist, und daß wir für die Existenz des Unbewußten mehrfache Beweise besitzen.« Sigmund Freud, 1890

2013 - Vom Unbewussten I-Il

2012 - psycho-analysieren

2012 - psycho-analysieren

Grundlegendes zur Psychoanalyse: Die Sigmund-Freud-Vorlesungen haben es sich 2012 zur Aufgabe gemacht, in konzentrierter Form einen Überblick über die psychoanalytische Behandlungstechnik vorzustellen: Wie man psychoanalysiert, was dabei wirkt, welche Vorstellungen von Krankheit und vom psychoanalytischen Prozess damit einhergehen.

Einerseits soll in Erinnerung gerufen werden, worauf Freud bereits aufbauen konnte, was er daraus gemacht hat, wie er seine Methode weiterentwickelte, welche Aspekte seine SchülerInnen vertieften und welche Modifizierungen innerhalb des psychoanalytischen Paradigmas zu Schulenbildungen führten. Deren Charakteristika beschreiben die einzelnen Beiträge unter den Gesichtspunkten der klinischen Herangehensweise.

Andererseits werden diese Themen entlang aktueller Fragestellungen und Kernthemen wie Zuhören, Deuten, der Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung behandelt. Neben der klassischen Psychoanalyse werden auch Anwendungen der Psychoanalyse im Rahmen anderer Behandlungssettings vorgestellt und reflektiert.


2011 - Triebschicksale

Das Leben der Geschlechter beunruhigt und führt zu Differenzen. Der Psychoanalyse wird ein besonderes Wissen über das Geschlecht unterstellt, was sich an der breiten Aufnahme psychoanalytischer Theorien zum Geschlecht im human- und kulturwissenschaftlichen Feld abzeichnet. Psychoanalytische Thesen zum (weiblichen) Geschlecht werden seit Freud innerhalb und außerhalb der Psychoanalyse heftig diskutiert, als wäre da etwas, was sich nur schwer beruhigen lässt. Die Frage nach ihrem Geschlecht bewegt Subjekte, nicht zuletzt weil ihr Liebesschicksal in engem Zusammenhang mit dem Geschlecht steht.

Die Perversion setzt Freud - und das ist grundlegend neu an seiner Sexualtheorie - nicht in einen Gegensatz zur Normalität, sondern stellt sie in eine Reihe mit der als polymorph-pervers charakterisierten kindlichen Sexualanlage, mit der Sexualität von Gesunden, mit der Neurose und später auch mit der Psychose. Aktuelle psychoanalytische Theorien und klinische Arbeiten zur Perversion denken sowohl die Entwicklung der Psychoanalyse seither als auch die Änderung der soziokulturellen Voraussetzungen und heutige Ausdrucksformen perverser Modi mit.

In den Sigmund-Freud-Vorlesungen werden Grundlagen der Psychoanalyse vermittelt und Differenzen benannt.

2011 - Triebschicksale

2010 - Psycho-Sexualität

2010 - Psycho-Sexualität

Das von Freud entwickelte und für die Psychoanalyse grundlegende Konzept der infantilen Sexualität ist von Beginn an auf heftigen Widerstand gestoßen und wie kein anderes missverstanden worden. Im Spannungsfeld von Natur und Kultur, innerer Welt und äußerer Realität strukturiert sich die Psyche entlang der Triebschicksale des infantil Sexuellen, das in allem Erleben und Handeln wirkt und als Gegenstand von Abwehr, Widerstand und Übertragung den Kern des Unbewussten bildet.

Mit diesem Verständnis von Psycho-Sexualität als Ausgangspunkt der seelischen Dynamik steht die Psychoanalyse quer zu allen anderen Psychologien. Innerhalb der Psychoanalyse provoziert dies nicht abschließbare Interpretationen und leidenschaftliche Kontroversen.

Die Liberalisierung der Sexualmoral vermochte nichts am grundsätzlich Unbefriedigenden, Verstörenden und Konflikthaften des infantil Sexuellen zu verändern, und sie enthebt uns nicht der Frage nach der unbewussten Bedeutung von manifesten Äußerungsformen des Sexuellen - unabhängig davon, ob diese gerade sozial erwünscht oder verboten sind.

In den Vorlesungen 2010 werden Grundlagen vermittelt und Differenzen benannt.


2009 - Angst

Die Vorlesungsreihe der Wiener Psychoanalytischen Akademie widmete sich 2009 dem Phänomen der Angst aus psychoanalytischer Sicht, ihren unbewussten Wurzeln, neurobiologischen Grundlagen, klinischen Bildern und den individuellen und kollektiven Abwehrleistungen, die uns die Angst seit jeher abverlangt.
Der Begriff der Angst wird für eine interessierte Öffentlichkeit wie für ein kundiges Fachpublikum dechiffriert.
Die Psychoanalyse hat sich der Angst in ihrem Verhältnis zum Triebleben angenähert. Als Signalangst kommt ihr eine Schutzfunktion gegen äußere Gefahr wie gegen Triebüberflutung zu. Im Zustand der »namenlosen Angst« kommt das Triebleben zum Erliegen; als Angstlust kann sie selbst zur Quelle von Triebbefriedigung werden.

Den vielfältigen Erscheinungsformen von Angst und ihrer Abwehr kommt eine zentrale Rolle in allen psychopathologischen und kulturellen Prozessen zu.

2009 - Angst

2008 - »post Freud - post Klein«

2008 - »post Freud - post Klein«

Die großen Neuerer der Psychoanalyse standen im Zentrum der letztjährigen Vorlesungsreihe der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung: Jacques Lacan, Wilfred Bion und Donald W. Winnicott, die drei großen theoretischen und klinischen Neuerer im Gefolge der controversial discussions.

Lacan war ein im Feld der Kultur- und Geisteswissenschaften viel rezipierter Psychoanalytiker, der die Schriften Sigmund Freuds neu interpretierte und radikalisierte. Dies bedeutete einerseits eine Rückkehr zu Freud, andererseits aber auch das Vorhaben, Freud weiter zu entwickeln. Er hatte prägenden Einfluss auf den Poststrukturalismus.

Bion entwickelte Beiträge zur Gruppenpsychoanalyse und lieferte ausgehend von Freud und Klein wesentliche Beiträge zur Theorie des Denkens. Seine Konzepte zur präsymbolischen Kommunikation zwischen Mutter und Kind über die Transformierung emotionaler Erfahrung in der normalen und in der pathologischen Entwicklung gehören heute schulenübergreifend zu den Grundlagenwerken der Psychoanalyse.

Winnicott war Psychoanalytiker und Kinderarzt. In seinen theoretischen Überlegungen zur psychischen Entwicklung betonte er den Einfluss der Mutter-Kind-Beziehung und prägte eine Reihe von populären Begriffen wie »holding«, »good enough mother« oder »falsches Selbst«.


2007 - Die großen Kontroversen

Die großen Kontroversen in der Psychoanalyse waren das Jahresmotto der Sigmund Freud-Vorlesungen 2007. Dieser Band thematisiert jenen unabschließbaren, fruchtbaren Streit, der in bester wissenschaftlicher Tradition auch die Geschichte der Psychoanalyse von Anfang an durchzieht.
Diese Auseinandersetzungen haben bis heute eine essentielle Funktion bei der Generierung und Erprobung theoretischer und klinischer Neuerungen. Folge davon sind nicht nur die bekannten Abspaltungen. Im Feuer dieser wissenschaftlichen Streits wird in der Psychoanalyse auch immer wieder zusammengehalten, was in oft recht divergenten Schwerpunktsetzungen entwickelt wird.
Über Prüfung, Verwerfung oder aber Integration in den schon bestehenden sperrigen Theoriekorpus formt sich, was man in einem gegebenen Zeitraum unter Psychoanalyse versteht. Diese Auseinandersetzungen werden von realen Personen in einer jeweils ganz spezifischen individuellen, kulturellen und historischen Situation ausgetragen. Das Wissen darum ist für das Verständnis der Debatten unerlässlich.

2007 - Die großen Kontroversen

2006 - Die großen Krankengeschichten

2006 - Die großen Krankengeschichten

Am Anfang der Psychoanalyse im ausgehenden 19. Jahrhundert stehen die Fallgeschichten. Aus den Gesprächen und Behandlungsversuchen mit den berühmten und den nicht berühmt gewordenen PatientInnen sind Theorie und Methode der Psychoanalyse entstanden. In diesen Anfangsjahren arbeitet Freud eng mit Josef Breuer zusammen. Ihm und dessen Patientin Anna O. verdankt Freud erste, entscheidende Entdeckungen. Darauf baut er seine Forschungen auf und entwickelte die Psychoanalyse.

Die Sigmund Freud-Vorlesungen stellen die großen, ersten Fallgeschichten ins Zentrum, weil sich von ihnen ausgehend diese Entwicklung der Psychoanalyse gut nachvollziehen und verstehen lässt. Die Fallgeschichten werden auf ihren historischen Entstehungskontext bezogen, um ihre Bedeutung für die Entwicklung der Psychoanalyse und ihre aktuelle Praxis herauszuarbeiten.

Am Beginn steht die berühmte Fallgeschichte der Anna O., Bertha Pappenheim, der die Psychoanalyse soviel zu verdanken hat.

Im Rahmen der Wiener Psychoanalytischen Akademie erscheinen nun regelmäßige Publikationen, die sich sowohl an Psychoanalytiker beziehungsweise Wissenschaftler als auch interessierte Laien richten.


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