Sozialarbeit und Psychodynamik

Fortbildungstag am 9.4.2025

Seit ihren Anfängen tauscht sich die Psychoanalyse mit Disziplinen aus, die ihr verwandt sind – so auch mit der Sozialen Arbeit. Das Verhältnis der beiden Professionen war dabei nicht friktionsfrei, und doch kann der psychoanalytische Blick für die sozialarbeiterische Individualhilfe von großem Nutzen sein. Ein psychodynamisches Fallverständnis wirft ein Schlaglicht auf jene unbewussten Mechanismen, die das Geschehen zwischen Sozialarbeiter*in und Klient*in bestimmen; eine genaue Betrachtung des Beratungs- und Betreuungsgeschehens und der dort wirkenden Dynamiken erlaubt ein tiefergehendes Verstehen. Die interpersonelle Beziehung tritt in den Vordergrund – ja, gleichsam ins Rampenlicht – und kann unter Berücksichtigung von Abwehr und Übertragungsgeschehen besser eingeordnet werden.

Die praktische Arbeit ist der Ausgangspunkt der Fortbildung: Davon ausgehend werden Konzepte der Psychoanalyse, die Sozialarbeiter*innen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen können, vorgestellt. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die institutionellen Vorausetzungen sowie die Themen Betreuungssetting, Betreuungsrahmen und Intervision bzw. Supervision.

Zum Ablauf:

  • Einführung (ca. 30 Minuten)
  • Vorstellung sozialarbeiterische Fallvignette I (ca. 60 Minuten)
  • Psychodynamische Sozialarbeit (ca. 120 Minuten) Was ist ein Symptom? – psychodynamisch orientierte Beziehungsarbeit – Rahmen – Setting – Übertragung und Gegenübertragung – institutionelle Voraussetzungen
  • Historischer Überblick (ca. 60 Minuten) Entwicklung der Psychoanalyse in Wien – Entwicklung der Sozialarbeit in Wien – Verbindungslinien zwischen Psychoanalyse und Sozialarbeit (Freud, Caroline Newton, Rosa Dworschak, August Aichhorn, Siegfried Bernfeld, Ernst Federn)
  • Was ist Psychoanalyse? (ca. 30 Minuten) Psychoanalyse als Wissenschaft – Psychoanalyse als Behandlung
  • Vorstellung Fallvignette II und Diskussion (ca. 90 Minuten)
  • Supervision und Intervision (ca. 30 Minuten) Reflexion als zentrales Arbeitsinstrument zum Erlangen eines psychodynamischen Verständnisses – Intervisionsformen

Der Ausbildungstag entspricht 8 Arbeitseinheiten + 60 Minuten Mittagspause.

Zu den Lehrenden:
DSA Stefan Hofner 
ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen in der Sozialarbeit tätig und seit 10 Jahren auch als Psychoanalytiker in freier Praxis in Wien. Seine Schwerpunkte liegen im Gebiet der Substanzgebrauchsstörung, der Persönlichkeitsstörungen sowie der Psychoanalytischen Sozialarbeit.
Mag.(FH) Klemens Michlmayr ist seit 18 Jahren als Sozialarbeiter im Bereich der Suchthilfe beschäftigt. Außerdem ist er Psychoanalytiker in Ausbildung unter Supervision und seit zwei Jahren in freier Praxis sowie im institutionellen Rahmen tätig.

Fotos Ankündigungsbild: Canva

Sozialarbeit und Psychodynamik
Wir freuen uns auf ihre Anmeldung!
Veranstalter:  Wiener Psychoanalytische Akademie (WPA)
Zielgruppe: PädagogInnen
SozialarbeiterInnen
Programmleitung: Stefan Hofner, Klemens Michlmayr
Preis der Veranstaltung: EUR 160,00
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