Der Skandal der Interpretation
Symposium zu Kunst und Psychoanalyse
27.1. – 29.1.2023
Mit dem Hinweis auf die Bundesgenossenschaft hat Freud nachdrücklich auf die enge und gegenseitige Beziehung zwischen Psychoanalyse und künstlerischem Schaffen hingewiesen.
Damit hat er auch seine ursprüngliche Haltung revidiert, Dichter und Künstler als Gegenstand psychoanalytischer Exploration zu betrachten und ihre Werke auf lebensgeschichtlich relevante Ereignisse und Erfahrungen zurückzubinden. Die Fragwürdigkeit derartiger Interpretationen hat schließlich dazu geführt, sowohl die psychoanalytische Kunstbetrachtung als auch das Erkenntnis- und Empfindungspotenzial ästhetischer Disziplinen in einen größeren Zusammenhang zu stellen
und die gegenseitige Durchdringung von Wissenschaft und Kunst ohne die Gefahr eines Verlustes ihrer jeweiligen Eigenständigkeiten zu fördern und auszubauen.
In eine solche Richtung verweist auch Susan Sontags Verdachtsäußerung, wonach die Interpretation die Rache des Intellekts an der Kunst sei.
Aus der Begegnung von Kunst und Psychoanalyse können sich Perspektiven ergeben, die der Hauptsache nach in drei Richtungen weisen: die Kunst als Interpretation, die Interpretation der Kunst und die Kunst der Interpretation.
Teilnahmegebühr: € 90.-/€ 45.-* (Ermäßigung StudentInnen, TN Propädeutikum u. Fachspezifikum)
Abendessen 28.1.: € 30.-
Führung 29.1.: € 20.- (Kunsthalle Wien)
Ort: Wiener Psychoanalytische Akademie, Salzgries 16/3, 1010 Wien
Abendessen und Führung sind ausgebucht,
die Anmeldung zum Symposium ist weiterhin möglich.
Online-Anmeldung
ZEITPLAN
Freitag, 27.01.2023
15.45: Registrierung
16.00 – 16.15: Begrüßung und Einleitung
16.15 – 17.15: August Ruhs // Ohne Titel. Auf der Suche nach dem verlorenen Ding
17.15 – 18.00: Jeanne Wolff Bernstein // Manet's Olympia, The Female Gorilla: A Scandal
Pause
18.30 – 19.15: Ela Hornung-Ichikawa & Andrea Hubin // Korrespondenzen: Psychoanalyse und Kunstvermittlung
Samstag, 28.01.2023
10.00 – 11.00: Sebastian Leikert // Die Geburt der Psychoanalyse aus dem Geist der Kunst
11.00 – 11.45: Sonia Grassberger & Nadja Pakesch // Die Prinzessin, die Tasse und die schwangere Madonna. Überlegungen zur psychoanalytischen Kunstbetrachtung
Pause
12.15 – 13.15: Victor Stoichita // Francisco de Zurbarán und das Unheimliche
Mittagspause
14.45 – 15.45: Renata Salecl // Arts between Apathy and Provocation
15.45 – 16.30: Andreas Mittermayr // „La Violence de l’Interpretation“ (P. Aulagnier) – Deutung als Gewalttakt und Zäsur
Pause
17.00 – 18.00: Cosima Terrasse // Made to Measure: I is a search engine
18.00: APERO und Performance PRINZGAU/podgorschek // Sautierte Skandale
Sonntag, 29.01.2023
11.00: Ausstellungsbesuch Kunsthalle Wien „Sanja Ivekovic. Works of Heart (1974-2022)“