Psychoanalytische Texte langsam lesen

Freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit.

Freud betrachtete die freie Assoziation, die sogenannte Grundregel, und die gleichschwebende Aufmerksamkeit als zwei Hauptmomente der psychoanalytischen Behandlung. In der Regel werden diese einzeln untersucht. Das ist allerdings limitierend, stehen doch die freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit in einem ergänzenden Verhältnis zueinander. Wichtige Züge dieser Phänomene werden erst sichtbar, wenn wir sie aufeinander beziehen.

Für das Seminar wird Daru Huppert einen Lektüreapparat herstellen, in dem er Passagen aus unterschiedlichen Freud-Texten zusammenträgt, die die freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit behandeln. Mit der genauen Lektüre dieser Passagen wird deutlich, welche, oft ungeahnten Potenziale, beide Phänomene bergen. Die freie Assoziation und die gleichschwebende Aufmerksamkeit sind uns zwar vertraut – dennoch sind sie große Unbekannte der Psychoanalyse.